Medienmitteilung
Mitgliederversammlung des Heimatschutzes St.Gallen/Appenzell Innerrhoden
Mitgliederversammlung des Heimatschutzes St.Gallen/Appenzell Innerrhoden im Schloss Grünenstein. Foto: Heimatschutz St.Gallen/Appenzell Innerrhoden

Präsidiumswechsel und Baugesetz-Opposition

Bei der Sektion St.Gallen / Appenzell Innerrhoden des Schweizer Heimatschutzes steht ein Präsidiumswechsel an. Im Oktober 2022 wird Kathrin Hilber die Leitung an Jakob Ruckstuhl übergeben. Und der Schutzverband will sich gegen die «Degradierung» der Denkmalpflege wehren.

An der diesjährigen Mitgliederversammlung des Heimatschutzes SG/AI am Samstag im Schloss Grünenstein in Balgach ging es vor allem um Wahlgeschäfte. Die frühere Regierungsrätin Kathrin Hilber, die die Sektion seit 2013 präsidiert hat, gab ihren Rücktritt bekannt. Als Nachfolger fürs Sektionspräsidium konnte Jakob Ruckstuhl gewonnen werden. Der Jurist arbeitet noch bis zum Herbst im Baudepartement des Kantons St.Gallen und wird dann, nach seiner Pensionierung, die Leitung des Heimatschutzes übernehmen. Ruckstuhl bringt fundierte rechtliche Fachkenntnisse mit und war in den 1990er-Jahren für die FDP in Rorschach politisch aktiv – zuerst im Gemeinderat, später im Stadtrat. Die Mitgliederversammlung wählte ihn klar.

Drei weitere Vorstandsmitglieder traten zurück und wurden ersetzt. Unter den neu Gewählten – Urs Bleuer, Markus Brändle, Antonia Looser – ist auch der frühere Thurgauer Denkmalpfleger Ruedi Elser, ein ausgewiesener Fachmann in baukulturellen Fragen. 

Die Mitgliederversammlung nahm mit Freude von der Wahl von Katrin Eberhard zur neuen Leiterin der Denkmalpflege des Kantons St.Gallen und jener von Matthias Fischer zum künftigen Leiter der Stadtsanktgaller Denkmalpflege Kenntnis. Mit beiden neuen Leitungspersonen hat der Heimatschutz bei früheren Gelegenheiten schon gut zusammengearbeitet. Der Verband freut sich insbesondere, dass mit diesen beiden Fachleuten auch jüngere Baukultur vermehrt Beachtung finden wird, denn sowohl Katrin Eberhard, wie auch Matthias Fischer sind ausgewiesene Kenner auch der aktuellen Architekturgeschichte.

Heiss diskutiert wurde an der Heimatschutz-Mitgliederversammlung auch über die Änderung des Planungs- und Baugesetzes des Kantons St.Gallen. Dort sollen die Gemeinden künftig die Bauentscheide nicht nur über ihre lokalen, sondern auch über kantonale Schutzobjekte und jene des Bundes fällen können. Die Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten sowie Wirtschaftskreise haben diese Kompetenzänderung angeregt. Dieser Tage diskutiert die Kommission des Kantonsrates das Geschäft.

Heimatschutz, Architekturverbände sowie Pro Natura, WWF und Landschaftsschutz Schweiz opponieren dieser Kompetenzverschiebung schon seit Monaten, denn dadurch würde die kantonale Denkmalpflege zur Rekursinstanz degradiert. Eine solche Kompetenzdelegation an die Gemeinden sei vor allem für kantonale Schutzobjekte und jene des Bundes wahrscheinlich ein Verstoss gegen das Bundesrecht, hiess es an der Mitgliederversammlung des Heimatschutzes. Der Vorstand machte erneut klar, dass man die vorgeschlagene Gesetzesänderung nicht akzeptieren könne.

Kontakt

Kathrin Hilber, Präsidentin
T 079 632 14 34kathrin.hilber(at)heimatschutz-sgai.ch

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Präsidiumswechsel und Baugesetz-Opposition
Medienmitteilung vom 7. Mai 2022